Frauenfußball: CSV Stuttgart – Kohlberg 2 – 0

Frauenfußball: CSV Stuttgart – Kohlberg 2 – 0

Es ist Samstagmorgen, der Frühling klopft schon an die Tür, alles ist ruhig und leer. Nichts ist zu sehen auf dem Fußball-Feld – nicht einmal die Tore!

Langsam trudeln sie ein: Unsere Mädels! Den (deutschen) Kaffee noch im Mund, Sand in den Augen und Essen für eine Armee unter den Armen. Nach kurzer Aufwärmphase und Neuorientierung bereiten sie fokussiert und voller Tatendrang die Bühne für eine erstaunliche Show! Löcher im Feld werden gestopft, Grenzen gezogen. Tor Nummer 1 steht schnell, Tor Nummer 2 – nun das muss erst mit der Kettensäge aus dem Wald befreit werden.

Es ist fast 12 Uhr mittags. Schnell noch eine krampflösende Banane gegessen, Gesichtscreme aufgetragen (bei dieser hellen Haut besser vorbeugen!!) und wackelige Bänke aufgestellt. In Windeseile entsteht eine Bierbankgarderobe, die alle Jahreszeiten in Marken und Farben abdeckt – ja wir sind definitiv Frauen!

Das Spiel beginnt

Und dann geht es auch schon los: Das erste Spiel beginnt … Trommelwirbel und auf geht‘s!!! Schwarze Trikots, rote Stutzen und das CSV Wappen auf dem Herzen.

Die Aufregung ist spürbar. Beim ersten Gruß sind die meisten so konzentriert, dass sie auch die Bäume grüßen. Kein Thema – jedes Lebewesen ist es wert, begrüßt zu werden – erste Punkte für die Fair-Play-Auszeichnung gesammelt!!!

Nach dem verlorenen Münzwurf muss kurz umdisponiert werden, unsere Mannschaft verlagert sich auf die unerwünschte Seite. Aber es dauert nur wenige Minuten, und schon sind alle Mädels auf dem Feld im taktischen Flow und bewegen sich elegant von einer Seite zur anderen, von der Verteidigung bis zur Sturmspitze, von rechts außen nach links außen. Eine tanzende Einheit, wie das perfekte Duett zum Walzersonett. Aber geht es nicht eigentlich um Fußball?

Genau! Und zwischen einem Plié, einem Brisé-Sprung, „keine Angst“ und „keep calm“ verstehen die Gegner so langsam, dass heute nicht ihr Glückstag ist und die Neuen wohl doch nicht so ein chaotischer Haufen, wie ihre Bierbankgarderobe und Einwurffehlerquote vermuten lässt.

 

Auf Kurs zum Sieg

Es dauert keine zehn Minuten, ein kurzer Pass durch die Gasse und die Kugel wird gekonnt im linken Eck versenkt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff, ein Schuss aus zweiter Reihe und unsere Mannschaft ist im Jubelrausch.

Die andere Mannschaft versucht es immer wieder. Die Aktionen werden verzweifelter, die Puste geht zur Neige. Von hinten wird versucht zu pushen: Wir haben nichts zu verlieren! Der Trainer von außen ruft seinen Stürmerinnen zu: Schieß doch einfach von hinten! Aber die unüberwindliche Verteidigung lässt nichts durch: eine chinesische Mauer! So endet das Spiel mit einem Lächeln im Gesicht, dem Bewusstsein, gut gearbeitet zu haben und die Anweisungen des Trainers gut umgesetzt zu haben, müden Knochen, ein paar heiseren Tönen verlorener Stimmen des Publikums und ganz viel Schokolade zum Teilen! Mit Sicherheit auch mit der Erwartung, das wiederholen zu wollen!

Silvana & Stefanie